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2022-10-26 14:44:53 By : Ms. Alice hu

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Das Huawei MatePad Pro 12.6 ist groß, leistungsstark und elegant designt. Doch lohnt sich der Kauf ohne vorinstallierte Google-Dienste? Das verraten wir euch in unserem Test.

Machen wir es kurz: Das Huawei MatePad Pro ist ein technisch hervorragendes Tablet mit einem großen Schwachpunkt. Und der ensteht voll und ganz aus dem Fehlen der Google-Dienste sowie den darauf aufbauenden Apps. Sie können nur eingeschränkt von Drittanbieter-Apps kompensiert werden und das Nachinstallieren ist nicht ganz einfach. Für alle Google-Skeptiker ist dieses Tablet jedoch uneingeschränkt empfehlenswert.

Mit dem MatePad Pro 12.6 bringt Huawei ein Tablet auf den Markt, das der Konkurrenz von Samsung, Lenovo und Xiaomi die Stirn bieten kann. Es ist groß, hochwertig verarbeitet und bietet viel Leistung in einem eleganten Gehäuse. Kurzum: Eine echte Alternative zu einem kleinen Laptop oder Chromebook.

Was jedoch nicht drin steckt, sind die beliebten Google-Dienste, die für viele von uns heute schon als selbstverständlich wahrgenommen werden. Ob das Tablet mit HarmonyOS 2.0, der App Gallery und einem durchdachten Konzept diesen "Mangel" wettmachen kann, erfahrt ihr in unserem Test.

Das Huawei MatePad Pro ist ein mächtiges Gerät. Ein 12,6 Zoll Display verbirgt sich in einem Gehäuse, das 184,7 x 286,5 x 6,7 Millimeter misst. Das Gewicht beträgt rund 609 Gramm. Mit gänzlich anderen Worten: Das Tablet ist nur marginal kleiner als ein handelsüblicher College Block in DIN A4 und gut doppelt so schwer.

Dennoch liegt das Tablet gut in einer Hand - wie ein Tablett aus der Küche etwa. Zum komfortablen Lesen auf dem Sessel raten wir allerdings eher zur zweihändigen Nutzung.

Das MatePad Pro fühlt sich angenehm an den Fingern an. Dafür ist auch der nach außen gewölbte Rahmen aus Kunststoff, der das Display umfließt, verantwortlich. Auf der Rückseite sorgt der leicht angeraute Deckel für Griffigkeit.

Zwischen Glas-Display, Rahmen und Rückseitendeckel sind keine nennenswerten Kerben oder Kanten zu finden. Das Tablet macht einen rundum hochwertigen Eindruck und das schlichte Design in mattem Grau gefällt uns gut.

Im Lieferumfang ist das notwendige Zubehör enthalten. Neben dem Tablet ist ein Ladeadapter inklusive Ladekabel vorhanden. Zusätzlich erhaltet ihr eine SIM-Nadel sowie einen Adapter von USB-C zu Klinkenstecker, um ein Headset oder Kopfhörer anzuschließen. Das ist allerdings nicht enthalten.

Rein äußerlich weiß das Tablet also zu überzeugen. Kann das Huawei MatePad Pro 12.6 auch mit Leistung protzen? Das finden wir im Folgenden heraus.

Das Huawei MatePad Pro ist mit einem OLED-Display ausgestattet, das in WQXGA mit 2.560 zu 1.600 Pixel auflöst. Mit 16,7 Millionen Farben und einem DCI-P-Farbraum deckt es das volle Farb-Spektrum ab, das in der Filmindustrie aktuell Standard ist.

Videostreaming und Bilddarstellung sind somit in einer äußerst authentischen Qualität möglich. Hier leistet auch die hohe Leuchtkraft des Panels gute Arbeit. Dadurch lässt sich das Tablet auch bei sommerlichen Lichtverhältnissen gut bedienen.

In dem MatePad Pro 12.6 arbeitet der von Huawei selbst entwickelte Kirin 9000E. Es handelt sich dabei um einen Spitzenchipsatz, der dem Snapdragon 888 von Qualcomm auf Augenhöhe begegnet.

Begleitet wird der SoC von 8 Gigabyte Arbeitsspeicher. Zusammen bieten sie ein sehr flüssiges Nutzererlebnis. App-Starts, Bildwechsel, Spiele - sie alle laufen ohne "Bedenkzeiten" zwischen den Ausführungen ab.

Damit Apps und Spiele genug Platz auf dem MatePad Pro finden, könnt ihr insgesamt 256 Gigabyte internen Speicher nutzen. Dieser lässt sich über eine MicroSD-Karte noch um weitere 256 Gigabyte vergrößern.

Bevor wir in das Gaming einsteigen konnten, musste eine Hürde überwunden werden: das verfügbare Sortiment an Games in der App Gallery - dem Google Play Store-Äquivalent von Huawei. Wer auf beliebte Titel wie Genshin Impact, Apex Legends Mobile oder Diablo Immortal hofft, sucht hier vergeblich.

Titel wie PUBG, Lords Mobile, Angry Birds 2 oder Candy Crush sind jedoch direkt zu finden. Ohne Probleme konnten wir außerdem den Epic Store und Fortnite herunterladen und ausprobieren.

Alternativ könnt ihr außerdem versuchen, eure Favoriten als "Android Package File" oder APK herunterzuladen und auf dem Tablet zu installieren. Ganz ohne Umwege und ein gewisses Know-How geht das jedoch nicht.

Leistungstechnisch ist das Tablet in der Lage, moderne Spiele wiederzugeben - und das zumindest oberflächlich auch auf hohen Einstellungsstufen. Allerdings haben wir durchwachsene Resultate bemerken müssen.

Während PUBG aus der App Gallery erwartungsgemäß hochauflösend und ruckelfrei lief, konnten wir bei Fortnite schon fast die Pixel zählen - und das auf höchstmöglichen Einstellungen und heruntergeladenen HD-Ressourcen.

Eine Erklärung könnte Huaweis hauseigenes Betriebssystem HarmonyOS 2.0 sein, das auf dem Tablet zum Einsatz kommt. Wer das "normale" Android gewohnt ist, wird sich rein optisch schnell zurechtfinden, denn die Oberfläche ähnelt stark dem OS-Platzhirschen.

Was jedoch die Bedienung und Einrichtung angeht, müsst ihr einige Einschränkungen in Kauf nehmen. So benötigt ihr bei Inbetriebnahme anstelle einer Google ID eine Huawei ID, mit der euch das Tablet in allen vorinstallierten Huawei-Apps registriert.

Wenn ihr von einem Android-Altgerät auf das Huawei-Tablet wechselt, solltet ihr euch bereits im Vorfeld mit den verschiedenen Android-App-Stores vertraut machen. Denn in der App Gallery sind zwar schon viele, längst aber nicht alle Apps vertreten, die ihr vielleicht nutzen wollt oder müsst.

Allerdings solltet ihr nie davon ausgehen, dass eine bei etwa APKPure heruntergeladene App auch auf dem Tablet funktioniert. Dabei macht es auch keinen Unterschied, ob ihr einen zusätzlichen App-Store installiert oder nur die APK herunterladet. Über die integrierte Suchmaschine Petal Search werdet ihr auf quelloffene Drittanbieter-Seiten verwiesen. Dort könnt ihr Apps wie Netflix oder die Amazon-App nachinstallieren.

Die Installation von Netflix hat beispielsweise reibungslos funktioniert. Disney+ führte im Store und in Petal Search nur zu kryptischen Fehlermeldungen. Die Installation unserer üblichen Benchmark-Apps Antutu, Geekbench 5 und PCMark wurde wiederholt mit Fehlermeldungen abgebrochen.

Am einfachsten ist es, sich mit dem verfügbaren Sortiment abzufinden und Drittanbieter-Apps zu nutzen. Wer aber den gleichen Komfort wie auf einem gewöhnlichen Android-Tablet sucht, kommt um das Sideloading von Google-Diensten letztlich nicht herum. Das ist allerdings nicht ganz einfach und für Einsteiger und Unerfahrene nicht zu empfehlen.

Es sind insgesamt vier Lautsprecher in den Rahmen des MatePad Pro 12.6 eingefasst. Huawei hat sich hier keine Blöße gegeben und die Akustik von den HiFi-Experten von Harman Kardon abstimmen lassen.

Das hat sich gelohnt. Der Klang bereitet echte Freude. Der Sound ist vielschichtig, ist voluminös und das gilt sowohl für Musik- und Sprachwiedergabe als auch für Effekte in Spielen.

Über einen USB-C Adapter könnt ihr außerdem einen Klinkenstecker anschließen. Darüber könnt ihr Lautsprecher und Kopfhörer anschließen. Auch hier zeigt das Tablet keine Schwäche in Sachen Klang. Er ist klar, satt und gut definiert.

Ein Tablet mit einem so großen Display bietet sich unweigerlich als Laptop-Ersatz an. Und passend dazu bietet Huawei neben einem eigenen kapazitiven Stylus, dem M-Pencil, auch eine Bluetooth-Tastatur, das Smart Magnetic Keyboard, an. Beide sind optional und damit separat erhältlich. Unserem Testgerät lag keines der beiden Gadgets bei.

Das Tablet ist mit einem 10.050 Milliamperestunden Akku ausgestattet, der mit bis zu 40 Watt kabelgebunden und bis zu 27 Watt kabellos geladen werden kann. Der Hersteller verspricht mit einer vollen Ladung bis zu 14 Stunden Nutzungszeit.

In unserem Test mit einem Mischverhalten aus Surfen, Streamen und Spielen hielt das Tablet etwas länger durch. Unsere Erwartung hat das durchaus erfüllt. Nur die Ladezeit könnte schneller sein. Innerhalb von einer Stunde hat unser Gerät rund 24 Prozent Ladung aufgenommen.

Auf der Rückseite des Tablets befindet sich eine Triple-Kamera. Sie besteht aus einer 13 Megapixel Kamera, einer 8 Megapixel Weitwinkel-Kamera sowie einer "3D-Kamera mit Tiefenerkennung". Zu den Resultaten wollen wir nicht viele Worte verlieren. Die Fotos sind annehmbar, aber auch nicht atemberaubend.

Wichtiger für diese Gerätekategorie ist in Zeiten von Home-Office und Videochats die Frontkamera. Sie löst mit 8 Megapixel auf und bietet Videoaufnahme mit bis zu 4K Auflösung. Ein sehr robustes Ergebnis und für den Büroalltag mehr als ausreichend.

Wer ein großes Tablet mit Stylus- und Tastatur-Support sucht, wird derzeit vor allem bei Samsung fündig. Das neue Samsung Galaxy Tab S8+ ist hier sehr zu empfehlen. Mit 12,4 Zoll ist es nur etwas kleiner als das Huawei MatePad Pro. Allerdings ist der Preis mit einem UVP von 949 Euro deutlich höher.

Sagt euch nicht zu? Ihr sucht nach passenden Alternativen? Nachfolgend findet ihr die besten Huawei MatePad Pro 12.6-Alternativen. Eine noch umfangreiche Liste findet ihr in unserer Tablet-Ãœbersicht.

Hier findet ihr die technischen Daten zu Huawei MatePad Pro 12.6. Größe, Gewicht und andere Eigenschaften könnt ihr so problemlos mit anderen Produkten vergleichen.

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