Aussaat, Ernte, Lagerung: Zehn Tipps für eine reiche Kürbis-Ernte im Garten | Heidenheimer Zeitung

2022-10-26 14:43:04 By : Mr. Xuan Lillian

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Selbst gesät und geerntet schmeckt einfach am besten: Kürbisse sind pflegeleicht und lassen sich auch problemlos im eigenen Garten anbauen. Was man dabei bei den einzelnen Sorten, der Ernte und der Lagerung der Kürbisse beachten sollte:

Kürbispflanzen im Garten kann man nicht übersehen. Sie fallen auf mit ihren großen Blättern, den langen Ranken und leuchtenden Blüten. Hier erfahren Sie, was es braucht, damit Ihr Kürbis ein Prachtexemplar wird.1. Welche Kürbissorten eignen sich für den Anbau im heimischen Garten?

«Das einfachste ist der Hokkaido, weil der in der Regel immer was wird», sagt Stefan Gamb. Der Besitzer eines Obst- und Gemüsehofes baut im Markgräflerland seit über 20 Jahren Kürbisse an.

Im Handel dominieren bei Samen und Pflanzen:

Aber auch andere Sorten wie der Spaghettikürbis sind erhältlich. Butternut und Hokkaido gehören zu den in der Küche beliebtesten Kürbissen.

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Im Grunde sind aber fast alle Sorten für den Hausgarten geeignet, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Sorten ohne Ranken sind besonders handlich - etwa die zu den Sommerkürbissen zählende Zucchini.

Tipp: Achten Sie bei der Wahl der Pflanzen und des Standorts auf die Länge der Ranken. Zwei bis etwa fünf Meter sind denkbar.

Wichtig: In den Garten gehören entweder Zierkürbisse oder Speisekürbisse - nicht beides auf einmal. Sonst können die Pollen von Ersteren auf die Narbe von Letzteren gelangen, warnt Hans-Georg Levin vom Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL).

Wer Kürbisse im Garten anpflanzt, sollte Zier- und Speisekürbisse nicht mischen. © Foto: Peter Steffen/dpa-tmn

«Dann kann ein Kürbis am Ende bitter schmecken, weil die Bitterstoffe des Zierkürbisses auf die Kultursorte, wo die Bitterstoffe herausgezüchtet wurden, übertragen werden», erklärt der Fachreferent.

Der Kürbis bevorzugt humusreichen Boden. «Man nennt den Kürbis auch Kompostgemüse», erklärt Ute Ligges, die mit ihrer Familie einen Kürbishof bewirtschaftet. Manche setzen die Kürbispflanze daher direkt auf den Komposthaufen im Garten. Alternativ reichert man die Erde mit Kompost an.

Die Mischung macht es: Das BZfE rät zu sandigem Lehmboden oder lehmigem Sandboden. Er sollte sich schnell erwärmen und das Wasser gut halten können. Vom pH-Wert ist ein neutraler bis schwach saurer Boden (7,5-6) ideal.

Weil die Frucht aus Südamerika stammt und es warm und hell liebt, ist ein sonniger Platz sinnvoll. Damit überhaupt Früchte wachsen, müssen Bienen die Blüten bestäuben. «Es sollte Bienenflug in der Umgebung sein», sagt Ligges.

Schon aus Platzgründen eignet sich ein Gartenbeet besser als ein Kübel auf dem Balkon, aber auch der ist denkbar. «Dann muss man täglich viel gießen, weil von unten kein Wasser nachkommt», erklärt Stefan Gamb.

Schnelles Wachstum, lange Ranken, große Blätter - eine Kürbispflanze ist raumeinnehmend. Entsprechend viel Platz sollten Sie ihr geben. «Bei uns auf dem Feld rechnen wir 1,5 Quadratmeter pro Pflanze», sagt Kürbishofchef Gamb. Wobei die Pflanze auch noch darüber hinauswachse.

Wer mehrere Pflänzchen setzt, muss daher auf ausreichend Abstand achten. «Wenn man nicht viel Platz hat, sollte man eine buschige Sorte wählen», rät Ute Ligges. Im Handel gibt es auch solche Hokkaido-Sorten.

Die relativ großen Kürbissamen lassen sich zwar einfach im Beet aussäen. Das sollten Sie aus Temperaturgründen aber erst ab Mitte Mai machen. «Die Samen brauchen 12 Grad Keimtemperatur», erklärt Stefan Gamb.

Zum Schutz können Sie ein Vlies darüberlegen. «Aber wenn es zu kalt wird, verschimmelt das Korn im Boden und keimt erst gar nicht», warnt Gamb. Er rät daher für den Garten immer zu einem fertigen Pflänzchen, das schon einen gewissen Vorsprung hat.

Gute Bedingungen fürs Wachsen: Kürbisse brauchen einen humusreichen Boden. © Foto: Nestor Bachmann/dpa-tmn

Die Pflanze können Hobbygärtner entweder kaufen oder im April selbst in Töpfchen etwa an der Fensterbank vorziehen. Damit das gelingt, müssen die Samen mit der Spitze nach unten zeigen, rät Kürbisexpertin Ligges. Etwa zwei Zentimeter tief kommen sie in die Anzuchterde.

Die Erde sollten Sie feucht halten. Das Behältnis sollte hell und warm stehen. Schon nach wenigen Tagen sind die ersten Keimblätter zu sehen, die meist die Samenhülle noch wie eine Mütze tragen. Entfalten sich die Blätter, fällt die Hülle ab - und Sie können die Pflänzchen ins Freie umsiedeln.

Tipp: Erst ins Beet setzen, wenn das Wetter durchgängig milder wird und der Boden ausreichend erwärmt ist - in der Regel nach den sogenannten Eisheiligen, die vom 11. bis 15. Mai dauern.

Drei Pflege-Tipps, damit der Kürbis prächtig gedeiht:

Hat eine Kürbispflanze vier bis sechs Blattpaare gebildet, können Sie das erste Mal Unkraut hacken und den Boden lockern, rät Ute Ligges. BZL-Experte Levin empfiehlt, nicht zu tief Unkraut zu hacken. Denn Kürbisse sind sowohl Tief- als auch Flachwurzler.

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Das heißt: Sie bilden eine Pfahlwurzel, die bei geeignetem Boden bis zu zwei Meter tief reichen kann. Gleichzeitig bildet sich ein großer Teppich aus flachen Seitenwurzeln.

Dann entwickeln sich die Pflanzen weiter. Bald zeigen sich die ersten Blüten - meist gelb, groß und trichterförmig. Jetzt kommen die Insekten zum Einsatz, die die Pflanzen bestäuben.

Mit reichlich Sonne gedeihen Spaghettikürbis & Co. besonders gut. © Foto: Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa-tmn

Sobald die Früchte wachsen, müssen Hobbygärtner vor allem auf gutes Wetter hoffen: viel Sonne, hin und wieder mal ein ergiebiger Regenguss und Nachttemperaturen nicht unter zehn Grad.

Tipp: Decken Sie die Pflanzen ab, wenn Hagel bevorsteht.

«Eine auf jeden Fall, wenn man gut ist, auch zwei bis drei», sagt Stefan Gamb. Das hänge auch von der Witterung ab. Jede Pflanze hat männliche und weibliche Blüten, aus letzteren entstehen die Früchte.

Bei schlechtem Wetter kommt die Pflanze in eine Art Stresssituation, die sie auf ihre Art reguliert: «Hat sie schon eine Frucht gebildet und merkt, sie bekommt sie sonst nicht groß, wirft sie die anderen weiblichen Blüten ab», erläutert Gamb.

Den richtigen Zeitpunkt für die Ernte erkennen Sie am Stängel: Der trocknet allmählich ein und verfärbt sich vom Grünen ins Braune.

Auch das Wetter spielt eine Rolle: Sind Temperaturen unter fünf Grad angekündigt, ist laut BZL die Erntezeit gekommen, bei Winterkürbissen spätestens vor dem ersten Frost.

Mit einem scharfen Messer wird die Frucht samt einem guten Stück Stiel abgeschnitten.

Achtung, Kürbisse sind Sensibelchen: Sie dürfen nie am Stiel getragen werden! «Dadurch können Risse entstehen und Bakterien eintreten», warnt Ute Ligges. Große Früchte am besten also immer mit beiden Händen umfassen.

Bereit zur Ernte: Hokkaido sollte man am besten mit einem scharfen Messer abtrennen. © Foto: Andrea Warnecke/dpa-tmn

Auch sonst empfiehlt sich ein vorsichtiger Umgang, um Druckstellen zu vermeiden. Je intakter ein Kürbis ist, desto länger ist er haltbar und lagerbar.

Sowohl der Hokkaido als auch der Butternut gehören zu den Winterkürbissen und sind somit lange lagerbar. Wichtig ist, dass Winterkürbisse richtig ausgereift sind, so das BZfE.

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Vor einer kühlen Lagerung sollten vor allem Riesenkürbisse erst einmal zwei Wochen warm liegen, bis die Schale gut ausgehärtet ist.

Tipp: Das können Sie vorsichtig mit dem Fingernagel testen - die Schale lässt sich dann nicht mehr einritzen.

Ungewaschen hält am längsten: Wer den Kürbis schrubbt oder wäscht, beschädigt die natürliche Schutzschicht, warnt Gamb. Dann ist ein Kürbis nicht mehr so lange haltbar.

Ideal für die Lagerung ist ein gut durchlüfteter Ort mit kühlen 10 bis 14 Grad. Die Luftfeuchtigkeit sollte etwa bei 60 Prozent liegen. Das entspricht einem Kellerraum.

In den Wohnräumen sollte normalerweise die relative Luftfeuchtigkeit unter 60 Prozent liegen. Unter diesen Bedingungen hält sich ein Kürbis je nach Sorte dann zwei bis sieben Monate.

Die weicheren Sommerkürbisse wie der Spaghettikürbis halten sich dagegen nicht so lange. Am besten im kühlen Keller oder Kühlschrank aufbewahren. Dort bleiben sie im gelochten Kunststoffbeutel oder im Gemüsefach laut BZfE etwa eine Woche frisch.

Nein, das geht nicht. Ein Kürbis ist einjährig, die Pflanze stirbt nach der Ernte ab. Wer die Kerne vom selbst geernteten Kürbis aufbewahrt und im kommenden Jahr wieder einpflanzt, könnte eine Überraschung erleben.

Denn wenn es sich um eine Kreuzung aus zwei Sorten handelt, wächst womöglich eine andere Art Kürbis als erwartet. «Deswegen nehmen wir nie unsere Kerne, sondern bestellen jedes Mal neu», erklärt Ligges.

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